Liebe Yogis! Als Kinder gehen wir ganz offen mit unseren Gefühlen um. Unser Verhalten ist der natürliche Ausdruck dessen, was wir für ein Gefühl zu jemanden oder etwas haben und es gibt keinen Grund, was daran falsch sein sollte, denn wir haben ein offenes Herz. Wir haben nicht das gleiche Gefühl zu jedem: Manche Menschen mögen wir und manche eben nicht. Unsere Intuition führt uns hier ziemlich gut und das ist auch notwendig, denn als Kinder verfügen wir noch nicht über so viel „Erfahrung“.
Schon bald wird uns aber gesagt, dass dies oder jenes Verhalten von uns so nicht in Ordnung ist und ich meine hier nicht Gewalt gegen andere. Uns wird gesagt, dass wir uns doch anders verhalten sollen. Entweder wir passen uns an und wir bekommen eine Karotte: Gummibärchen, Fleißkärtchen, Geld für gute Noten, Prämie, Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Liebe, … oder wir erfahren Ignoranz oder Widerstand. Dies kann uns von den Eltern, Geschwistern, Kindergarten und Schule, Ausbildung, Beruf, Gesellschaft und in persönlichen Beziehungen widerfahren und so ein Verhalten verletzt uns tief. Ausgrenzung ist für uns Menschen sehr gefährlich, instinktiv lebensgefährlich, denn ohne die Sicherheit von Familie/Gruppe sind wir ganz allein und haben keinen Schutz/Sicherheit mehr (Acht, Vogelfrei).
Je mehr Erfahrungen wir gemacht haben, desto besser prüfen wir, welche Möglichkeiten es in einer Situation für uns gibt und ob wir lieber ehrlich zu uns selbst sein wollen und ggf. die Flucht oder Konfrontation wählen oder uns anpassen, wobei wir dabei immer ein wenig mehr unserer Authentizität aufgeben. Wir verlassen den Bereich unserer natürlichen Intuition, unseres offenen und ruhigen Herzens und vor allem unseren Seelenbereich. Wir lassen andere Menschen nicht mehr so nah an uns ran und verschließen uns und das nicht mal immer bewusst, weil wir uns selbst schützen müssen, vor allem in Zeiten, wo dieser Schutz von außen sich aufzulösen scheint und wir in der Kritik stehen.
Aber was passiert, wenn die Schöpfung dir Menschen mit offenem liebevollen Herzen und aufrichtiger Art in dein Umfeld führt und du zum Schutz für dich die Tür zulässt? In dir werden zwei sehr stark auseinander strebende Gefühle zwischen Schutz (Distanz) und dem Wunsch deiner Seele nach Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Nähe aufkommen. Gefühle dieser Art lassen sich nicht durch den Verstand abwägen und lösen. Die alten Verletzungen, die negativen Gefühle und der tiefe Wunsch nach einem Leben mit einer tiefen Verbindung mit deiner Seele, deinem tiefsten Wesen, bleiben. So möchten wir alle leben!
Wenn du jetzt denkst, dass du ja jederzeit die Tür wieder öffnen kannst, wenn wieder alles passt oder der richtige Mensch vor der Tür steht, dann glaube ich nicht, dass das funktionieren wird. Denn die Angst in dir ist ja noch da, obwohl du den/die anderen ev. noch gar nicht kennst. Deine Angst hat dann irgendwann auch nichts mehr mit dem/den anderen zu tun, sondern nur noch mit dir. Deshalb kannst auch nur du sie ansehen und auflösen. UND: Du kannst es auflösen – du brauchst niemand anderen dazu. Ich finde das persönlich einfach großartig und diese Einsicht hat mich Jahre gekostet!
Diese Übungsreihe hilft dir, deine alten Verletzungen anzusehen und loszulassen. Damit du aber vor neuen Verletzungen besser geschützt bist, darfst du um Sicherheit und Schutz durch die Schöpfung für dich bitten. Wir werden dazu das wunderbare Schutz Mantra „Rake Rakhenhar“ verwenden. Der Text stammt von Arjan Dev (* 15.4.1563 in Amritsar, † 30.6.1606 in Lahore):
Schutzmantra Rake Rakhenhar
Rake Raken(e)haar Aap Ubaarean(e)
Schöpfer, nur du beschützt mich
Gur(e) Gie Bärie Paaeh, Gadsche Sawaariean(e)
Hingabe an die Weisheit hilft die Bestimmung zu erreichen
Hooa Aap(e) Deal(e) Mano Na Vissaarian(e)
Das Selbst entwickelt Mitgefühl und der Geist vergisst nicht
Saad(e) Dschenaa Kä Sang(e) Bav(e)Schal(e) Taarian(e)
In der Gemeinschaft der Heiligen, wird der Ozean der Angst überquert
Saakat(e) Nindak(e) Dusd(e) Kin(e) Mah(e) Biedaarian(e)
Anhaftung, Schuld, Vorurteile und Verblendung lösen sich augenblicklich auf
Tisse Sahib(e) Kie Teek(e) Naanak(e) Mannä Maih
Meisterschaft hierin unterstützt Nanak’s Geist die Illusion loszulassen
Dschiss(e) Simrat(e) Suk(e) Hoo-e Sagale Duk(e) Dschai
In der Meditation hierauf kommt das Glück und das Leid verschwindet.
Es gibt wenige Übersetzungen dieses Mantra ins Deutsche: Poetische, wie hier aus der Kundalini Yogalehrer Ausbildung von Simran Kaur / Satya Singh oder beispielsweise die auf Yoga Japa, die noch viele Informationen zum genauen Wortlaut und der Aussprache enthält (Youtube).
Herz und ThetaHealing
Wenn du zu viel Ärger, Wut, Frustration, Neid oder Verbitterung im Körper hast, ist kein Platz mehr für Liebe.
Es können aber auch Glaubenssätze in dir vorhanden sein, die dir sagen, dass Liebe und Offenheit gefährlich sind, weil du hier schlechte Erfahrungen gemacht hast. Dann kannst du Liebe von anderen Menschen oft nicht annehmen, weil du Angst davor hast, wieder verletzt zu werden.
Check mal folgende Sätze für dich ab:
– Ich kann Liebe von anderen Menschen annehmen
– Ich kann anderen Menschen Liebe schenken
– Ich kann Liebe für mich bewahren
– Ich werde von anderen gehört
– Ich habe Angst davor von anderen verletzt zu werden
– Ich bin mit der Schöpfung in Liebe verbunden
– Ich spreche liebevoll mit mir
– Es fällt mir leicht Grenzen zu setzen
Gerne helfe ich dir, wenn du das eine oder andere Thema gezielt anschauen und lösen möchtest. Mehr über ThetaHealing erfährst du hier.
Yoga für dein Herz
Wir starten mit einer Pranayama Übung, bei der du kraftvoll tief durch den offenen Mund atmest. Die nächste Übung entspannt dich, indem sie deinen Stirnbereich an den Augenbrauen stimuliert. Dann aktivieren wir deine Kommunikationsfähigkeit (offenes Herz) gefolgt von einigen Übungen, die direkt eine positive Wirkung auf dein Herz haben, darunter auch einige Armhalteübungen. Bodydrops stärken ganz speziell unser erstes Chakra (Muladhara) d.h. fördern Sicherheit und Urvertrauen.
Zum Abschluss meditieren wir noch auf das Mantra „Rake Rakhenhar“, mit dem wir um Sicherheit durch die Schöpfung bitten und auf das Mantra „Pavan Guru“. Pavan bedeutet „Träger des Prana“ d.h. der schöpferischen Lebenskraft, mit der du dich verbindest.
Wenn du Fragen und Anregungen zum Text hier hast, kannst du gern unten einen Kommentar hinterlassen. Wenn dich das Thema interessiert und du deiner Seele, deinem Geist und deinem Körper etwas Gutes tun möchtest, dann melde dich jetzt einfach spontan bei mir. Ich freu’ mich.
Liebe Grüße und Sat Nam,
Jürgen Raj Arjan Singh