Liebe Yogis! Als ich zum ersten Mal von einem Heilmantra oder einem Schutzmantra gehört habe, dachte ich mir: Wie soll ein Text, vielleicht gesungen zu einer Melodie, etwas verändern können? Wie soll eine Krankheit dadurch positiv beeinflusst werden können? Heilung hat aber nicht nur viel damit zu tun, ob du die richtige Behandlung bekommst, sondern auch damit, dass du in der Liebe bist und dein Körper-Geist-Seele-System ohne Dauerstress und negative Gedanken seine Selbstheilungskräfte mobilisieren kann. Dabei kann dich das Ra Ma Da Sa Mantra wunderbar unterstützen.
MlKYM = Meine liebsten Kundalini-Yoga-Mantras
Die aktuelle Playlist mit allen Mantras aus dieser Reihe von Blogartikeln über Mantras im Kundalini-Yoga findest du hier.
Ra Ma Da Sa Mantra – Krankheiten und Heilung
Es gibt Krankheiten, mit denen kommst du schon auf diese Welt. Du hast nichts verkehrt gemacht, z.B. irgendwo nicht aufgepasst, und dennoch musstest du dich schon früh damit auseinandersetzen, dass du eine Krankheit hast. Bei mir war das neben meiner Fehlsichtigkeit eine Hautkrankheit. Früher nannte man sie Allergie, dann Neurodermitis. Egal, welcher Name, die Behandlung blieb stets gleich: Pricktest und Salben.
Beim Pricktest reagierte mein Körper fast immer auf alle getesteten Substanzen. Ergebnis: Halten Sie sich von Pollen, Tierhaaren, Schimmelpilzen, Hausstaubmilben und einigen Nahrungsmitteln fern. Aha! Haben Sie einen Hund oder Katzen? Nein. Wird ihre Wohnung geputzt? Nein – wir leben im Dreck. Dann müssen sie bei Pollenflug aufpassen. Jou – kein Thema. Den Pollenflug schalte ich einfach aus oder ich geh‘ jetzt für 7 Monate nach Alaska.
Kurz: Mir hat dieser Test nie geholfen. Die ausgetesteten Nahrungsmittel sind auch viel zu grob. Ich bekam zuerst eine Salbe mit Harnsäure, was mir nie half, und dann sehr lange kortisonhaltige Salben. So wie die Krankheit beschrieben ist, wird es nie eine Heilung geben, das ist klar, wurde mir immer wieder gesagt.
Auch wenn es medizinisch aktuell keine absolute Heilung gab, so bekam ich doch Hilfe und Erleichterung ohne starke Medikamente: durch alternative Behandlungsmethoden. Alternativ meint einfach anders, als „gerade normalerweise“ behandelt wird. Es ist wie bei einem Navigationssystem: Wollen sie die Hauptroute oder eine alternative Route fahren? Wenn ich auf der Hauptroute jahrelang nicht am Ziel ankomme, dann könnte es doch zumindest ein Gedanke sein, einen anderen Weg zu versuchen?
Forschung geht auch nie einfach einen Weg, der von vornherein schon klar erkennbar ist. Sie geht einen Weg auch nicht für immer und hält daran bis zum Ende der Menschheit fest. Forschung ist und bleibt Versuch und Irrtum. Der Irrtum ist nicht immer schon gleich erkennbar. Oft dauert es Jahrzehnte und noch länger. Genauso läuft unser Leben: Versuch und Irrtum. Deswegen sollten unsere Entscheidungen eine ethische Basis haben. Wenn wir nicht sicher wissen, ob ein Weg für mich ein guter Weg ist, dann muss der Weg zumindest zu meinem persönlichen ethischen Wertekompass passen. Wenn nicht, dann kommt der Weg nicht infrage.
Ich fand schließlich eine Ärztin mit einem alternativen Behandlungskonzept. Sie testete Nahrungsmittel kinesiologisch aus, ich bekam eine Nahrungsmitteldiät und sie behandelte den Darm. Und wie durch ein Wunder oder einen Zufall (anders ist dieses alternative Behandlungskonzept ja nicht zu erklären) wurde meine Haut gesund und ich konnte meine Kortisonsalben absetzen. Das hielt nicht ewig, denn ich hielt mich nicht ewig an die Behandlung – so ist das manchmal. Dann fing ich wieder mit dem Schmieren von Kortisonsalben an, weil ich wieder alles aß.
Das war vielleicht nicht so schlau, aber ich hielt die Diät auf Dauer nicht durch. Die Zeiten waren anders – es gab lange nicht so viele Alternativen zu Kuhmilch und Weizen wie heute durch die vegetarische und vegane Bewegung. Ich war in meiner Entwicklung aber auch noch nicht so weit wie heute.
Erst durch meine jahrelange Schlaflosigkeit, die mir auch kein Arzt wegzaubern konnte, kam ich wieder auf alternative Behandlungsmethoden und landete bei einer Heilerin. Ohne irgendein Medikament zu nehmen, konnte ich nach 6 Wochen wieder normal durchschlafen. Ich weiß nicht, was sie alles machte, aber sie arbeitete mit mir auch massiv an meinen Themen wie Stress. Wenn unser System dauernd unter Stress steht, dann können wir einfach nicht gesund werden – ganz im Gegenteil – dann werden wir oft noch kränker.
Unser System ist nicht für Dauerstress „gebaut“. Wir sind aber gewohnt, unserem Körper-Geist-Seele-System einiges zuzumuten. Das geht ja oft auch lange gut, aber wir merken irgendwann nicht mehr, was wir da tun. Und weil wir es nicht merken, brauchen wir die „rote Karte“ und das ist oft eine Krankheit. Man sagt ja bei auch oft „Wer nicht hören will, muss fühlen“, auch wenn dieser Satz früher in einem ganz anderen Kontext verwendet wurde.
Vergebung bedeutet Heilung. Loslassen bedeutet Wachstum.
Ich für meinen Teil wurde erst dann wieder gesünder, als ich neben Kundalini-Yoga auch die yogische Heilkunst Satnam Rasayan und ThetaHealing lernte. Damit konnte ich meine Blockaden und (Stress-) Themen ansehen und viele davon auflösen, wodurch ich insgesamt ruhiger und friedlicher wurde.
Wenn eine Situation in mir als Kind zu viel Spannung oder Stress auslöste, sagte ich immer: „Ich will bloß meinen Frieden!“ Diesen Frieden als Mensch zu erreichen, ist wohl meine Lebensaufgabe (und die vieler anderer Menschen). Ein Leben in Liebe und Frieden – innerlich wie äußerlich. Es ist genau der Zustand, bevor ich als Seele in dieses Leben reinkarnierte, und an den ich mich schon früh erinnerte. Ein Gedanke sagt gerade, dass ich mich deshalb an diesen Zustand erinnere, weil ich ihn permanent tief in mir trage – in meiner Seele, die ja immer bei mir ist.
Eins weiß ich genau: Liebe und Frieden stellen sich in uns nicht deshalb ein, weil alles um uns herum in Liebe und Frieden ist, sondern, weil wir den Widerstand gegen uns in der Folge auch gegen andere aufgeben. Erst wenn du dich selbst in allem annimmst, andere in Frieden lässt – egal, wie sie gerade drauf sind (frag sie doch mal) – wird die Stimme von Liebe und Frieden in dir wieder leise hörbar. Deshalb dürfen andere auch gerne poltern: Du bleibst bei dir!
Ich habe gestern Abend eine wunderbare Doku über Jimmy Carter, den ehemaligen US-Präsidenten, gesehen und einiges über seine Einstellung zu Equal Rights, Liebe, Frieden und Gott – auch in der Musik. Das hat mich sehr bewegt. Es gibt immer einen friedlichen, liebevollen Weg, wenn man ihn konsequent gehen will und nicht davon ablässt. Jimmy Carter sprach mit allen, holte sie an einen Tisch, hörte zu und gab nicht auf.
Ra Ma Da Sa Mantra – Vertonungen
Mir gefällt die Vertonung von Ajeet besonders gut. Ajeet spielt übrigens am 2.11.25 in Rosenheim. Es gibt noch Karten bei Eventim.
Ra Ma Da Sa Mantra von Ajeet auf YouTube.
Und hier auf Spotify:
Mantra Text
Ra (Sonne)
Ma (Mond)
Da (Erde)
Sa (Unendlichkeit)
Sa Se (Du minus der Gesamtheit aller Erfahrungen)
So Hong (Das bist du)
Übersetzung aus „Mantras im Kundalini Yoga“ von Sat Hari Singh. Es ist ein wunderbares kleines Buch, das praktisch alle Mantras, die wir im Kundalini-Yoga verwenden, enthält. Es gibt dir Informationen über den Wortlaut der Mantras, eine Übersetzung und zusätzliche Informationen, über die Bedeutung und ihrer Herkunft.
Was das Ra Ma Da Sa Mantra für mich bedeutet
Das Ra Ma Da Sa Mantra nimmt mich aus meinem vom Verstand gesteuerten Leben heraus und bindet mich in den Zyklus der Schöpfung ein: Sonne, Mond, Erde, Unendlichkeit.
Du minus der Gesamtheit aller deiner Erfahrungen: Das ist seit einigen Monaten ein Thema, das mich stark beschäftigt. Wir Menschen erkennen uns fast ausschließlich auf Basis der Dinge, die wir denken, tun oder erleben. Seit einiger Zeit sagt mir eine starke Stimme, dass dies nicht stimmt – wir sind nicht, was wir tun, denken, Job, Firma, Kollegen, Familie. Du bist das, wenn du das, wodurch wir uns erleben, weglässt. Und was das ist, kann dir nur deine Seele oder die Schöpfung sagen. Aber ich glaube, dass sich dieses du durch ein Gefühl von sehr viel Liebe und Freude zeigt (So Hong). Wahe Guru (was dich aus dem Dunkeln ins Licht führt 😉
Heilung kommt von innen, Hilfe von außen.
Mein Gefühl sagt mir, dass es sich auch dadurch zeigt, wenn du z. B. an der Küste sitzt und das Meer, den Wind und die Sonne (vielleicht sogar den Mond) auf dich wirken lässt. Es ist ein tiefes Gefühl von „Eins-Sein“ oder auch ik = 1. Es sind die Momente, in denen unser Ego sich verflüchtigt und wir die Einheit von allem mit allem spüren. Das sind und das bleiben wir. Wir waren immer und bleiben auch nach dem Tod immer. Nur eben nicht als dieser Mensch. Wir reinkarnieren woanders als jemand anderer, und allein schon deswegen ist es sehr sinnvoll, liebevoll mit allem und allen umzugehen. Du könntest es morgen sein.
Wenn alle äußeren Definitionen von uns weg sind und wir wieder ganz alles sind, fallen viele selbst gemachten Belastungen von uns ab. Ich glaube, dann kann sich unser System wieder regenerieren. Das Mantra Ra Ma Da Sa hilft uns, in diesen Zustand zu kommen.
Der nächste Artikel in dieser Reihe über das „Gobinde Gobinde Hari Hari Mantra“ ist auch schon fertig.
Unser Programm
Ich habe für unsere Stunde eine neue Kriya gesucht und gefunden. Um noch tiefer in einen Zustand von tiefer Entspannung und Loslassen zu kommen, werden wir uns wie beim letzten Mal wieder genug Zeit lassen, damit wir einen meditativen Space aufbauen können, in dem alles seinen Platz hat. Du gibst allem einen Platz und damit auch dir mit all deinen Themen einen Platz. In diesem meditativen Space wird sich dein System selbst regulieren und entspannen. Nach Kriya und Tiefenentspannung singen wir das Mantra Ra Ma Da Sa als Meditation.
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Liebe Grüße — SAT NAM,
Jürgen Raj Arjan Singh
