Liebe Yogis! Pavan Guru ist eines meiner Lieblingsmantras im Kundalini-Yoga. Es erinnert mich immer daran, dass der Atem uns durch unser Leben trägt, denn er versorgt uns mit Luft. Unser Leben ist auf wunderbare Weise mit der Luft verbunden – vom ersten bis zum letzten Atemzug. Wir brauchen die Kraft, das Prana, das in der Luft gebunden ist. Luft ist etwas Wunderbares.
MlKYM = Meine liebsten Kundalini-Yoga-Mantras
Die aktuelle Playlist mit allen Mantras aus dieser Reihe von Blogartikeln über Mantras im Kundalini-Yoga findest du hier.
„Pavan Guru“ Vertonungen
Es gibt zwei Versionen von „Pavan Guru“, die ich beide sehr mag. Die Version von „White Sun“ ist leider sehr kurz, aber magisch. Wenn die Frau zu singen beginnt, glaubt man, dass die Engel gekommen sind, um einem zu helfen. Was für eine wunderbare Stimme. Ätherisch!
„Pavan Guru“ von „White Sun“ auf YouTube.
Spotify
Dann gibt es noch die kraftvolle Version von Gurunam Singh, der vor einigen Jahren live im Kundalini-Yoga-Zentrum in München gespielt hat. Diese Version ist besonders schön fürs Yoga, weil sie über 11 Minuten dauert und einen Groove hat, der einen immer weiter vorantreibt. Für viele Yogaübungen oder Meditationen müssen die Mantras mindestens 11 Minuten haben.
„Pavan Guru“ von Gurunam Singh auf YouTube (Album: The Journey Home).
Spotify
Mantra-Text
Pavan(e) Pavan(e) Pavan(e) Pavan(e) Par Para, Pavan Guru
Pavan Guru, Wahe Guru, Wahe Guru, Pavan Guru.
Die „e“ in Klammern gehören eigentlich nicht zum Wort, werden aber mitgesprochen.
Mantra-Übersetzung
Die Luft (Pavan), die Luft, die Luft, der Atem,
als Trägerin des Prana (Par Para).
Die Luft ist Guru (Pavan Guru) – wundervoll bist du Guru (Wahe Guru).
Übersetzung von Pavan Guru aus „Mantras im Kundalini Yoga“ von Sat Hari Singh. Wir verbinden Guru oft mit einem Menschen. Guru bedeutet aber wörtlich nur „Vom Dunkel ins Licht“. Es ist eher ein Wegweiser, der uns die Richtung zeigt. Wohin wir dann laufen und ob, entscheiden wir selbst.
Was das Mantra für mich bedeutet
Pavan Guru ist eines meiner Lieblingsmantras. Es erinnert mich immer daran, dass der Atem uns durch unser Leben trägt. Der Atem versorgt uns mit Luft. Wenn du deine Augen schließt und deine Aufmerksamkeit auf die Luft lenkst, spürst du, wie sie durch deine Nase hinunter in deine Lungen strömt und alles mit Energie, oder wie wir im Yoga sagen, mit Prana versorgt. Du kannst mehrere Tage nichts essen, aber ohne Luft ist unser Leben schnell vorbei. Unser Leben ist auf wunderbare Weise mit der Luft verbunden. Vom ersten Atemzug bis zum Letzten. Wir brauchen die Kraft, das Prana, das in der Luft gebunden ist.

Luft hat so viele Gesichter. Ein Geruch und ich bin sofort an einem anderen Ort der Welt oder meines Lebens: Sie kann in den Bergen im Winter wunderbar klar riechen und eiskalt sein, im Sommer nach frisch gemachtem Heu riechen, ganz warm und süß, mit einer Note von Tau am frühen Morgen. Im Regen riecht sie nach Wasser und Erde. Im Wald nach nasser Erde, Holz und dem Laub der Blätter – im Sommer nach tausenden Gerüchen und im Herbst warm und schon etwas muffig. Der Geruch in der Luft kann dich in Bruchteilen einer Sekunde an einen längst vergessenen Ort oder Menschen erinnern und alle Erinnerungen sind wieder da.
Luft ist etwas Wunderbares und wir sind ganz eng mit ihr verbunden, auch wenn wir sie fast nie sehen und sie uns deshalb auch oft nicht präsent ist. Luft ist nicht nur um uns herum – sie ist immer auch tief in uns und füllt unsere Lungen.
Immer wenn unser Kopf besonders „dreht“, wir starke Gefühle in uns spüren, wir besonders unruhig sind, wir voller Angst oder Groll sind und nicht wissen, wie wir „das alles lösen“ sollen, dann liegt die Lösung doch so nah. Es ist frappierend, aber die Lösung so vieler Probleme liegt in der Luft. Wenn die Luft ein Brett wäre, würden wir ständig gegen die Lösung so vieler Probleme laufen:
Ruhig ein- und ausatmen.
„Aber atmen löst doch keine Probleme“ denkst du jetzt vielleicht und das stimmt auch irgendwie, und dennoch stimmt es nicht. Viele unserer „Probleme“ entstehen nur dadurch, dass sich „das Gehirn“ oder „der Mind“ wie wir im Yoga sagen, bei vielen längst verselbstständigt hat. Wir haben kaum Kontrolle über den Quantencomputer im Kopf. Er ist unglaublich mächtig und hat ein starkes Eigenleben, das sich unserer Kontrolle ziemlich entzieht. Buddha und viele andere Weisen haben viele Jahre gebraucht, um Kontrolle über ihre Gedanken zu bekommen.
Aber mit nur wenigen bewussten Atemzügen schaffst du es, ruhig zu werden. Ruhe ist die Basis für alles Weitere. Wenn der Kopf aufhört, dich ständig mit negativen Gedanken anzufeuern, kannst du aus dem Gedankenkarussell langsam aussteigen und alles wird leichter. Gedanken haben nicht nur eine Art oder Kategorie, sondern auch eine Intensität. Ich kann denken, dass jemand nicht aufmerksam ist, weil er gerade selbst viel um die Ohren hat, oder ich kann zu dem Ergebnis kommen (als wären unsere Gedanken objektiv), dass ich jemandem egal bin, ja dass er mich komplett ablehnt.
Deswegen wiederholen wir in jeder Yogastunde immer wieder die gleiche Übung: Verbinde dich mit deinem Körper, deinem Atem und beobachte dich. Diese ständige Wiederholung dieser Übung hilft dir dann in deinem Alltag in schwierigen Situationen die Bremse zu ziehen, dich auf dich selbst zurückzubesinnen und dich von deinen Gedanken zu lösen, dich zu befrieden. „Die Luft ist Guru“ bedeutet, dass die Luft dich vom Dunkel ins Licht bringt. Aus deinen dunklen Gedanken hin zu helleren luftigen Gedanken – wie Weise.
Alles mit der Kraft der Luft.
Unser Programm
Passend zum Thema habe ich eine leichte Kriya für die Lungen ausgesucht. Sie trainiert deine Lungen und deine Atmung, weil gerade so viele mit Lungenthemen zu tun haben. Lungen stehen aber wie das Halschakra auch für unausgesprochene Themen. Dann machen wir eine Pranayama (Atemtechnik) Meditation, um deine Gedanken zu klären (unausgesprochene Themen). Nach der Tiefenentspannung machen wir zum Mantra „Pavan Guru“ die Pran Bandha Mantra Meditation. Sie hilft dir, dich von Anhaftungen an zeitliche und sinnlose menschliche Themen zu lösen und dich mit deinem kraftvollen, leichten und unendlichen Selbst zu verbinden. Das bringt dich aus dem „Flattermodus der Gedanken“ hin in einen stabilen, kraftvollen Bewusstseinszustand verbunden mit deiner Seele.
Wenn du Fragen und Anregungen zum Text hier hast, kannst du gern unten einen Kommentar hinterlassen. Wenn dir der Text gefällt, freue ich mich, wenn du ihm unten 5-Sterne gibst. Das hilft anderen dabei, leichter die Inhalte zu finden, die dich und andere interessieren. Wenn dich das Thema interessiert und du deiner Seele, deinem Geist und deinem Körper etwas Gutes tun möchtest, dann melde dich jetzt einfach spontan bei mir zur kostenlosen Probestunde an. Ich freu’ mich.
Liebe Grüße — SAT NAM,
Jürgen Raj Arjan Singh