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Liebe Yogis! Vielleicht merkst du manchmal, was für negative Gedanken in deinem Kopf hochkommen? Du hast bestimmt schon von positivem Denken gehört. Wenn dich eine andere Person schon durch seine Art total nervt (oft muss er noch nicht mal was sagen) und dir der Hals schwillt, dann überlege dir 4 positive Aspekte der anderen Person und schon geht’s dir viel besser. Persönlich halte ich von dieser und anderen gleichartigen Methode sehr wenig. Dafür zeige ich dir einige Alternativen.

Wenn du in ein heißes Wasser kaltes kippst, wird es einfach kühler. Wenn du aber in viele negative Gedanken und Gefühle gute kippst, werden die negativen nicht einfach wieder gut. Da kommt was Positives dazu, aber die negativen Gedanken und Gefühle bleiben. Solange, bis du dir das Thema ansiehst und auflöst.

Positives Denken!?

Jeder von uns hat immer wieder mal negative Gedanken. Wenn dich ein Kollege oder Kunde immer wieder ignoriert oder von oben herab ansieht, dann liegt das ja wohl nicht an dir, sondern er hat kein benehmen! Wenn dein Chef deine aufopfernde selbstlose Mitarbeit nicht erkennt und dich nie lobt, sondern nur an deinen Fehler herum mosert. Außerdem zeigt er damit wieder, dass er weder Ahnung von Personalführung hat noch einen Überblick darüber hat, was in seiner Abteilung für tolle Menschen (wie du) arbeiten.

Bei den Gehältern ist er auch total knauserig, weil er dann von seinem Chef noch ein Lob bekommt, dass er das Budget eingehalten hat. Dafür arbeitest du dich krumm und bucklig und bis in die Nacht! Das ist doch alles ungerecht. So würdest du das nie machen. Und in deiner Familie warst du schon immer das „Schwarze Schaf“. Du konntest dir schon immer den Allerwertesten aufreißen, aber es wurde dir nie gedankt usw.

Vielleicht kommen dir einiger der Beispiele bekannt vor. Zentrum dieser Gedanken sind oft andere Personen, die einfach nicht so sind, wie es sich gehört oder wie du bist. Der andere Fall ist, dass du negativ über dich denkst. Jetzt kann man bei seinem Partner noch immer gut herumnölen, warum er so ist, wie er ist. Wenn das aber immer mehr Personen werden wie z.B. Partner, Chef, dieser und jener Kollege, dein verstorbener Vater und deine ehemaligen Kollegen aus deinem Ausbildungsbetrieb, in dem du vor 30 Jahren gearbeitet hast, wird’s schwierig.

Diesen Menschen kannst du natürlich noch nach all den Jahren Vorwürfe machen, aber das wird dir, egal wie du es anstellst, keinen Frieden bringen. Das wird auch nichts an den alten Verletzungen ändern.

Um mit solchen negativen Gedanken irgendwie klarzukommen, gibt es z.B. die Methoden des Positiven Denkens. Diese Methoden versuchen, mit neuen „guten“ Gedanken alte „schlechte“ Gedanken und Erfahrungen zu verändern oder zu befrieden. Ein Gedanke an sich tut aber nicht weh. Was schmerzt, sind die Gefühle und Verletzungen. Diese Gedanken sind fast immer mit anderen Menschen, Gott oder Schicksal (warum ist die Welt so, wie sie ist? Warum ist mein Leben nur so schwer?) verbunden.

Jetzt kann ich natürlich sagen: „Mein erster Mann hatte eine schwierige Kindheit und wenn du noch seine Eltern kennengelernt hättest, dann wundert dich nix mehr.“ Aber wenn du nur an ein altes Streitthema vor 30 Jahren denkst, schwillt dir schon der Hals, dein Unterkiefer wird fest und ganz tief in dir lauert: „Dieser Vollidiot hat alles kaputt gemacht!“. Solche Verletzungen tun so weh, dass es mit Gedankenpflastern schwer ist, sie wieder abheilen zu lassen. Aber wie kann das jemals in dir gut werden und verheilen?

Positives Denken gegen Negative Gedanken

Meine persönliche Erfahrung ist, dass negative Gedanken nicht so einfach mit ein paar guten Worten weggemacht werden können. Die Schmerzen und Verletzungen in dir brauchen Trost und Linderung. Du brauchst Infos, warum das Thema überhaupt immer wieder bei dir auf dem Tisch landet und dann kannst du es auch so bearbeiten und verarbeiten, dass es leichter in dir wird, bis du es irgendwann abschliessen kannst. Das dauert oft seine Zeit.

Wege aus den negativen Gedanken

Ich kenne persönlich drei Methoden, mit denen ich gute Erfahrungen bei der Verarbeitung solcher Themen/Verletzungen gemacht habe: ThetaHealing, ELB Balance (macht meine Partnerin neben ThetaHealing auch), Bodytalk und Kundalini Yoga. Auch eine Kombi ist sehr gut, denn mit Kundalini Yoga kannst du deinen Gedankenstrom sehr gut dauerhaft herunterfahren und überhaupt „weniger Blödsinn“ denken.

Dankbarkeit

Deswegen ist für mich das Gegenteil von negativen Gedanken auch nicht positives Denken, sondern Dankbarkeit. Dankbarkeit ist ein Gefühl. Ein Gefühl ist, finde ich, schon von seiner Substanz her viel stärker als ein reiner Gedanke.

Negative Gedanken. Kundalini Yoga hilft sehr gut deine Gedankenflut im Alltag zu reduzieren und du wirst wieder ruhiger und klarer.

Es gibt vieles, wofür du dankbar sein kannst: Deine Kinder, dein Partner, Freunde, dein Leben, deine wunderbaren Fähigkeiten, Zeit, Frieden, dass dir das Essen gut schmeckt, dein wunderbarer Körper usw. Schreib dir einfach eine kleine Liste zusammen und wiederhole die Begriffe über den Tag. Beobachte dich genau und fühle, wie es dir damit geht und wie schnell du lächelst und dieses Gefühl auch immer länger bleibt.

Bis vor 15 Jahren habe ich immer den Menschen, der in mir negative Gedanken und Gefühle auslöst (bei Robert Betz heißt er Arschengel) für den ganzen Schlamassel verantwortlich gemacht. Dann hat mir meine Partnerin gezeigt, dass mir der Arschengel nur das Thema spiegelt – ich es aber selbst auflösen kann. Leider hatte ich bisher bis zur vollständigen Auflösung das Thema oft monatelang einen ziemlichen Hals auf diese Arschengel-Person, war er doch eng mit dem Thema verknüpft. Er brachte mir doch dieses lästige, unangenehme Thema, das nicht im Frieden in mir war und das ich ablehnte. Er war somit fest mit dem Thema verbunden. Der Arschengel war irgendwie gleichzeitig das Thema!

Trenne das Thema vom Überbringer

Vor zwei Wochen hatte ich eine ziemlich tiefe Erkenntnis: Mit ThetaHealing kann man ziemlich geniale Sachen machen: Ich trennte das Thema vom Überbringer, damit ich es mir später in Ruhe ansehen kann und entließ damit auch den Überbringer von den ganzen negativen Gedanken und Gefühlen in mir! Das Ganze hat zwei Minuten gedauert und ich hatte den Menschen, der mir das Thema zeigte, wieder richtig lieb und das funktioniert seitdem wunderbar. Das Thema stand dann ganz entspannt im „Todo-Lager“ und ich sah es mir einige Tage später in aller Ruhe an. Diese Methode hat mir seitdem schon bei einigen Themen so viel Ruhe und Frieden gebracht. Ich liebe es!

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Der Arschengel wird allein dadurch schon zum Teil des Themas, weil ich ihn als „Arsch“ und „Engel“ bezeichne. Beide Wörter sind nicht gerade emotionslos. Somit verbinde ich mit dem Überbringer starke Emotionen – er hat aber damit rein gar nichts zu tun. Der Begriff Arschengel klingt zwar populär, aber Wörter haben Gewicht. Deswegen habe ich mir für mich etwas anderes einfallen lassen.

Der andere ist nur der Spediteur

Der Mensch, der in dir starke Emotionen hervorruft, ist nur der Spediteur, der dir, wie andere Menschen auch, immer wieder mal ein Packerl in Form eines Themas vorbeibringt. Das tust du auch. Manchmal bist du der Spediteur. Der Packerl-Lieferant kommt mit dem Packerl in der Hand und steht vor dir um es bei dir abzugeben. Du siehst schon am Absender, was da vermutlich drin ist. Du öffnest und da ist z.B. das Thema „Ignorieren“ drin. Dir fallen gleich die ganzen Geschichten dazu ein, wo dich das Thema immer wieder verletzt hat, wenn es von anderen Spediteuren wie beispielsweise Arbeitskollegen zu dir geliefert wurde.

So oft haben sie dir das Thema in einem Packerl geliefert und haben dich beispielsweise nicht gegrüßt. Du magst dieses Packerl „Ignorieren“ nicht. Du willst es nicht bekommen! Du willst gesehen werden! Du bist auch immer freundlich und siehst andere und grüßt! Dieses Packerl hast du nie bestellt und immer wieder landet es bei dir. Das regt dich auf! Irgendwann machst du den Spediteur oder Packerl-Lieferanten für die Zustellung des Packerls verantwortlich. Jemand, der solche Packerl liefert, ist kein guter Mensch! Sowas macht man einfach nicht. Der Packerl-Lieferant ist schuld!

Thema durch?

Wenn du mit der Verhaltensweise einer Person „total grün“ bist, dann fällt dir das gar nicht mehr auf – du machst es ja genauso. Andere denken über Themen so wie du? Du freust dich, dass ihr eine Gemeinsamkeit habt – alles gut. Wenn sich jemand so verhält wie du, dann bemerkst du oft gar nicht, wie der andere ist, denn für dich ist das auch selbstverständlich. Solange sich also jemand in dem Korridor bewegt, der für dich „normal“ ist, fallen dir diese Personen oft gar nicht besonders um dich herum auf.

So ist es auch, wenn ein Thema für dich durch ist. Da kann sich der andere noch so verhalten – das löst in dir keine negativen Gedanken oder Emotionen mehr aus. Wenn’s dir zu blöd wird, gehst du einfach ganz entspannt und lässt ihn mit dem Thema zurück, bis er sich wieder beruhigt hat. Wenn er mag, wird er dich vielleicht darauf ansprechen und du erklärst ihm, wie du das siehst und warum du so ruhig bleiben kannst. Wir implizieren oft unsere eigenen negativen Gedanken in andere. Sie sind dann eine Art Zombie von uns. 😉

Zusammenfassung

Trenne das Thema, das dich aufregt von der Person, die es dir zeigt. Schau das Thema an und lass den Packerl-Lieferanten in Frieden. Wenn du an deinen eigenen Emotionen merkst, dass dir das gerade passiert (jemand liefert, was du nicht willst), dann erkenne deine starken negativen Gefühle und trenne das Thema ebenfalls von der Person. Zeige Mitgefühl mit dir und den anderen. Schau dir das Thema an und wenn du nicht weiter kommst, dann lass dir helfen. Gehe täglich möglichst lang in die Dankbarkeit. Sie ist der friedliche, ruhige Zustand hinter den schnellen Gedanken und trägt dich viel besser durchs Leben.

Unser Programm

Wir starten mit drei kleinen Aufwärmübungen. Unsere erste Übungsreihe arbeitet an deiner Negativität bzw. negativen Gedanken. Die zweite Übungsreihe stärkt deine Toleranz. Toleranz ist für mich ein tiefes Gefühl, dass ich alles um mich herum so lassen kann, wie es ist. Wenn etwas nicht so ist, schaue ich mir das Thema an und gehe in die Dankbarkeit.

Zum Abschluss machen wir noch eine Meditation für deinen neutralen Geist. Ein neutraler Geist kann Tatsachen leichter nehmen, wie sie sind, ohne sie abzulehnen. Ablehnung schafft starke negative Emotionen (Stress) und wirkt wiederum auf deinen gesamten Körper.

Wenn du Fragen und Anregungen zum Text hier hast, kannst du gern unten einen Kommentar hinterlassen. Wenn dich das Thema interessiert und du deiner Seele, deinem Geist und deinem Körper etwas Gutes tun möchtest, dann melde dich jetzt einfach spontan bei mir. Ich freu’ mich.

Liebe Grüße — SAT NAM,

Jürgen Raj Arjan Singh

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