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Liebe Yogis! In der yogischen Lehre kommt Gesundheit und Vitalität nicht nur von gutem Essen und weil du gesund lebst. Es ist essenziell, dass deine energetischen Zentren im Körper harmonisch ausgeglichen und energetisiert sind. Erst wenn die Energie deiner Chakren passt, wird sich auch dein Körper regenerieren und du kann gesund und vital sein. Das Muladhara Chakra ist das erste der 8 Chakren im Kundalini Yoga, mit dem wir uns heute beschäftigen.

Definition von Chakren

Chakren (wörtlich Rad) bezeichnen im Yoga und einigen aus Indien stammenden Religionen energetische subtile Energiezentren.

Grundsätzliches über Chakren

Die Anzahl der Chakren ist nicht bei allen Yogarichtungen und Philosophien gleich. So gibt es im Ayurveda 3 Hauptchakren, im Tantrismus 6, im Hatha und Kundalini Yoga 7, (Anm. sagt Wikipedia, wobei in meinen Kundalini Lehrerunterlagen von 8 Chakren gesprochen wird, weil die Aura auch zu den Chakren gezählt wird.) Im Vishnuismus gibt es dann 12 Chakren.1

Im Weiteren beziehe ich mich auf Kundalini Yoga.

Es gibt 7 Chakren, die an der Wirbelsäule entlang, von unten nach oben angeordnet sind. Das 8. Chakra verbinden wir im Kundalini Yoga mit der Aura, deinem elektromagnetischen Feld, das dich schützt.

Wie sieht ein Chakra aus?

Die Übersetzung für Chakra bedeutet „Rad“, wobei mir der Begriff Energiewirbel mehr zusagt.

Ich stelle mir das erste (Muladhara oder Wurzelchakra) und das siebte (Sahasrara oder Scheitelzentrum, ganz oben am Scheitel) Chakra wie energetische Pole vor. Die Energien treten dort senkrecht und in Bogenform aus, ähnlich wie das Magnetfeld an der Erde oben und unten austritt. Das 1. Chakra (das unterste), um das es heute geht, verbindet dich mit den Energien, die mit der Erde assoziiert sind. Das oberste 7. Chakra verbindet dich mit den Energien des Kosmos, mit allem, was ist. Die fünf Chakren dazwischen stelle ich mir wie „Doppelmagnetpole“ vor. Diese Chakren öffnen sich am Körper nach vorn und nach hinten und die Energie tritt horizontal aus oder ein und fließt durch den Körper an dieser Stelle hindurch.

Das untere und obere Dreieck

„Die ersten 3 Chakren sind als das untere Dreieck bekannt, das 5., 6. und 8. Chakra als das obere Dreieck. Im 4. Chakra, dem Herz-Chakra, liegt das Zentrum des Ausgleichs zwischen den unteren und oberen Chakren, hier vollzieht sich der Wandel der Erfahrung vom „Ich zum du“ oder vom „Ich zum wir“.2

Die 5 Tattvas

Die ersten 5 Chakren werden mit den 5 Tattvas verbunden: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Es erinnert an die Vier-Elemente-Lehre3. Diese Lehre wurde von Platon, Aristoteles und den Stoikern u.a. noch um den Äther erweitert, der quasi als Grundelement der anderen vier Elemente galt. Zeitlich sind die Grundlagen der yogischen Philosophie allerdings wesentlich älter, als die der griechischen Philosophen. Aber so ist das ja oft, dass zu unterschiedlichen Zeiten an anderen Orten Menschen auf gleiche Gedanken kommen. Wer hat’s erfunden – egal, es kommt allen zugute, die sich öffnen wollen.

Prana

Die Energie für die Chakren kommt aus dem Prana, das wir uns zuführen. Essen, Trinken, Yoga, Meditieren, Waldspaziergänge, … Ein wichtiger Aspekt ist allerdings auch die Reinigung der Chakren und die gleichmäßige Verteilung von Prana über alle Chakren hinweg. Hier ist Kundalini Yoga ein wunderbares „Werkzeug“.

Wie Chakren wirken

„Die Chakren beeinflussen unsere Wahrnehmungen, Gefühle und Entscheidungen. Sie wirken sich auf das Fließen und die Art unserer Gedanken aus sowie“ … ob wir diese Gedanken auch umsetzen, d.h. manifestieren können.

Einer der Gründe, warum du gewisse Sachen nicht umsetzen kannst, kann auch sein, dass dich deine eigenen Glaubenssätze davon abhalten. So könnte ein Glaubenssatz wie „das wird bei mir ja sowieso nie klappen.“ eine ziemliche Blockade sein. Gerade wenn es darum geht eigene Wünsche zu manifestieren (nicht nur für andere zu funktionieren) ist es sehr lohnenswert, wenn du auf solche „Gedanken“ achtest und sie notierst. Oft wird einem erst nach Tagen und Wochen klar, dass diese Gedanken keine Realität beschreiben, sondern Realität manifestiert haben.

Positive und negative Gedanken formen oder manifestieren deine Welt. Darum achte liebevoll auf deine Gedanken.

Raj Arjan Singh
Chakren: Ein Mann und ein Hund spielen im seichten Wasser eines Bergsees. Wenn die Chakren energetisiert und ausgeglichen sind, ist auch der Mensch im Leben und ausgeglichen. In unserer Chakren-Reihe starten wir heute mit dem Muladhara Chakra, auch Wurzelchakra genannt.

Jedes dieser sieben Chakren hat einen yogischen Namen und es sind jedem unterschiedliche Eigenschaften zugeordnet: Themen, Farbe, Element, Einfluss, Ton (alles im Universum hat einen Ton), …

Erst wenn alle Chakren gut energetisiert und untereinander ausgeglichen sind, ist der Mensch gesund und leistungsfähig. Die Reihenfolge der Chakren ist kein Zufall: Die Themen der einzelnen Chakren bauen aufeinander auf. Man kann aber, ähnlich wie bei der Kritik an der Bedürfnispyramide von Maslow4, nicht sagen, dass jemand, der nur sehr wenig Sicherheit in seinem Leben hat, überhaupt keine Chance hat, die anderen Chakren vollständig zu entwickeln. Es ist nur so, dass sich unterschiedliche Regionen im Körper mit unterschiedlichen Themen beschäftigen bzw. unterschiedliche Funktionen haben. So ist beispielsweise Sprechen, sich ausdrücken, den Mut, die subjektive „Wahrheit“ zu sprechen, dem 5. Chakra, auch Kehlchakra oder Vishudda genannt, zugeordnet.

Details zum Muladhara Chakra

Heute beschäftigen wir uns mit dem untersten und damit 1. Chakra. Hier kurz einige Informationen:

ThemaBeschreibung
LageHöhe Anus und Steißbein, öffnet sich nach unten
FarbeRot
ElementErde
ThemenSicherheit, Urvertrauen, geerdet sein, Selbsterhaltungstrieb

EinflussUnterlaib, Beine, Füße, Anus, Enddarm, Ausscheidung, Knochen, Fingernägel, Fußnägel, Zähne, (alle festen Dinge), Probleme könnten sein: riechen, Nasenprobleme, Übergewicht, Steißbein, untere Wirbelsäule, Süchte

TonVokal U auf dem tiefen C
Wirktauf Drüsen, Nebennieren (Adrenalin – Stresshormon)

Stärkendes 1. Chakras durch Gärtnern, kraftvolle Rhythmen (Trommeln)
Diese Informationen beruhen auf yogischen Kenntnissen – nicht westlicher Anatomie

Bei Neugeborenen sagt die yogische Lehre, dass das Neugeborene die ersten drei Monate sehr nah bei der Mutter sein sollte. Das fördert die Stärkung des Wurzelchakras, des Urvertrauens. Nach 40 Tagen wird das Kind nach der yogischen Tradition dann bei einem Fest der Familie gezeigt.

Unser Programm

Wir starten mit einer Aufwärmreihe, um deinen Körper zu aktivieren und gleichzeitig deinen Geist ins jetzt zu bringen.
Die Übungsreihe stärkt dein Wurzelchakra und gleich gleichzeitig die ersten drei Chakren aus. Es ist eine etwas fordernde Übungsreihe, aber dennoch gut machbar und hat dafür aber eine tolle Wirkung auf deinen Körper und deinen Geist.
Bei der Meditation, die wir heute machen, verwenden wir das Mantra „Hume Hum, Brahm Hum“. Es steht für „Wir sind wir, und wir sind eins.“ Es ist mein ganz persönliches Lieblingsmantra und es steht für mich wie kein anderes für die tiefe ganzheitliche Verbindung von dir, uns mit der gesamten Schöpfung.

Wenn du Fragen und Anregungen zum Text hier hast, kannst du gern unten einen Kommentar hinterlassen. Wenn dich das Thema interessiert und du deiner Seele, deinem Geist und deinem Körper etwas Gutes tun möchtest, dann melde dich jetzt einfach spontan bei mir. Ich freu’ mich.

Ich freu’ mich auf dich,

Jürgen Raj Arjan Singh

  1. https://en.wikipedia.org/wiki/Chakra ↩︎
  2. KRI International Teacher Training Manual, Level 1, Seite 242 „Yogische Anatomie – Die Chakren“ ↩︎
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Elemente-Lehre ↩︎
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnishierarchie#Allgemeine_Kritik ↩︎

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