Liebe Yogis! Du gehst einmal in der Woche ins Kundalini-Yoga und du spürst, wie dein Körper kräftiger und beweglicher wird, sich dein Geist beruhigt und du insgesamt klarer wirst. Du kannst andere immer besser lassen und gehst auch mit dir liebevoller um. Damit du jetzt einen wirklichen Schritt weiter kommst, gibt’s eine wunderbare Methode: Du startest mit deiner täglichen (kleinen feinen) Yoga-Praxis „Sadhana“ genannt.
Sadhana – der Begriff
Wenn es um die tägliche Praxis im Yoga geht, stolpert man irgendwann über den Begriff „Sadhana“. Diese Erklärung aus Wikipedia erklärt es finde ich ziemlich gut:
„Sadhana (Sanskrit, साधन, sādhana, von der Wurzel ‘sādh’, ‘geradewegs auf ein Ziel zugehen, erfolgreich sein’) bezeichnet eine spirituelle Disziplin, die unternommen wird, um ein bestimmtes geistiges Ziel zu erreichen. Diese Ziele können sein, Erleuchtung zu erlangen, Befreiung (Moksha) aus dem Kreislauf des Samsara zu erlangen, Nirwana zu erreichen …“1
„Jetzt soll ich auch noch täglich Yoga machen!“, magst du vielleicht denken. “Mein Tag ist eh’ schon so voll und am Abend hab’ ich absolut keine Energie mehr.” Und da bist du auch schon am entscheidenden Punkt. Es geht darum, dass du dir wieder selbst Energie bzw. Prana zuführst, damit es dir besser geht. Von allein wird sich dein Zustand nicht verbessern. Du tust dir einfach selbst was Gutes.
Mir fällt gerade die Yogalehrer Ausbildung ein. Wir hatten immer „Hausaufgaben“ auf und das war u. a. meist 40 Tage eine Kriya und eine Meditation zu machen. Am nächsten Wochenende der Ausbildung besprachen wir dann reihum, wie es jedem mit der Hausaufgabe und überhaupt ging.
Es gab Yogis, denen ging es fast immer prima und die machten die Übungsreihe einfach und es gab andere, die sehr lange darüber sprachen, warum es unmöglich war, die Hausaufgabe für sich selbst zu machen.
Ich habe damals immer wieder darüber nachgedacht, wo der Schlüssel dafür liegt, dass ich mein Sadhana ohne die tägliche Diskussion in meinem Kopf mache. Diese Frage beschäftigt sehr viele Yogis, wie ich über die Jahre bei Gesprächen erfahren habe. Eines Tages rieselte mir die Lösung „des Problems“ dann durch mein Gehirn:
Wenn du jeden Tag erst mal anfängst zu überlegen, ob heute die Sterne gut stehen, wie anstrengend dein Tag war, ob dein Partner schon wieder nervt, wird das nichts. Es kostet viel Energie und verdirbt alles. Es gibt Themen, denen kann man sich durch Pro und Kontra nähern. Die tägliche Yoga-Praxis gehört nicht dazu 😉 Du triffst die Entscheidung, weil du weißt, dass dir die tägliche Praxis einfach guttut und dann tust du es.
Mein Tipp: Investiere am Anfang einfach nur 5 – 15 Minuten. Komm bei dir an, mach eine Yogaübung und eine kleine Meditation. Du wirst dich hinterher gleich ganz anders fühlen. Das wird auch dein Umfeld schnell bemerken. Vor allem, wenn du das täglich praktizierst.
Wenn du zu den Leuten gehörst, die gerne tracken, was sie machen, dann kann eine App wie „Insight Timer“, die dazu noch kostenlos ist, dir dabei helfen, dranzubleiben. Über die Zeit ergibt sich aus dem „Vielen Dank, dass du mit mir meditiert hast.“ zum einen oder anderen ein kleiner Austausch. Und wenn du dann siehst, wie lang du dein Sadhana dann über die Zeit machst, wird dich das Bestärken, weiterzumachen
Wenn du magst, unterstütze ich dich dabei, die für dich richtige Übung/Kriya und eine passende Meditation dazu zu finden. Es soll einfach Spaß machen und keine Yoga-Galeere sein.
Zeit für Sadhana
Die ideale Zeit für deine tägliche Yoga-Praxis sind die ambrosischen Stunden zwischen 3 und 7 Uhr am Morgen. Abgesehen davon, dass in dieser Zeit nur ein Teil der Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, ist es zu dieser Zeit einfach wunderbar
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Das Leben erwacht erst langsam und über allem liegt noch der Frieden der Nacht. Zu dieser Zeit hast du noch mehr Abstand zum Tag, d. h. hängst noch nicht in den „Gedanken zum Tag“.
Ich für meinen Teil praktiziere Sadhana nur zu dieser Zeit, wenn ich mich mit anderen Yogis zum „Aquarian Sadhana“ treffe. Das Aquarian Sadhana besteht aus einem Gebet (dem Jap Ji), einer etwas strafferen Kriya und dem Singen von mehreren festgelegten Mantren. Das Ganze geht dann über 2,5 Stunden. Hinterher fühlst du dich „runderneuert“ und wieder wie ein Mensch.
Im „normalen Alltag“ ist meine Yogazeit, wenn „alle im Bett sind.“ Das ist in der Regel irgendwann zwischen 22 und 0 Uhr. Dann ist es im ganz Haus ruhig und friedlich, alles ist erledigt und es gibt nichts mehr zu tun. Ich kann mich ganz auf mein Yoga und die Meditation konzentrieren und vollkommen abschalten und mich auch im Kopf, vor dem zu Bett gehen, reinigen. Ich hatte früher regelmäßig das Thema, dass ich „den Tag mit ins Bett“ nahm. An Einschlafen war nicht „zu denken“, weil sich alle Themen gebetsmühlenartig in meinem Kopf drehten.
Mit meiner abendlichen Yoga-Praxis ist das durch. Aber natürlich kannst du auch am Morgen Yoga machen und am Abend noch meditieren. Finde heraus, wie es für dich am besten passt, denn nur wenn es passt, ist es leicht und schön.
Unser Programm
Passend zum Thema habe ich eine Kriya fürs Sadhana herausgesucht. Sie ist sehr abwechslungsreich und kurzweilig, da sie sehr viele unterschiedliche Haltungen enthält. Nach der Tiefenentspannung machen wir noch eine Meditation für dein Atembewusstsein. Klar: Atem geht von allein, Leben geht von allein, Wundern geht von allein, was so alles mit dir passiert 😉
Wenn du Fragen und Anregungen zum Text hier hast, kannst du gerne unten einen Kommentar hinterlassen. Wenn dich das Thema interessiert und du deiner Seele, deinem Geist und deinem Körper etwas Gutes tun möchtest, dann melde dich jetzt einfach spontan bei mir. Ich freu’ mich.
Liebe Grüße — SAT NAM,
Jürgen Raj Arjan Singh
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sadhana ↩︎