Liebe Yogis! Vielleicht kennst du das: Du spürst eine tiefe Unzufriedenheit in dir, weil du mit dem wie du bist, wie dein Tag oder deine Woche lief, nicht zufrieden oder im Frieden bist. Dein Chef krittelt an dir rum, weil ein Projekt nicht fertig wird, dein Partner findet unzählige Punkte für Verbesserungen an dir, die du seit Jahren nicht abstellst. Und eigentlich möchtest du nur einfach mal zwei Wochen am Strand liegen, um Zeit für dich zu haben. Nichts hören und nichts sehen. Die ganze Zeit ziehen andere und du an dir herum und du hast permanent das Gefühl, dass du nicht passt, wie du bist. Mein Vorschlag heute ist: Annehmen!
Erst anerkennen – dann annehmen
Um etwas annehmen zu können, darfst du für dich erst mal anerkennen, dass etwas überhaupt da ist. Solange du die einzelnen Themen nicht wirklich ansiehst, oder sie nur ablehnst, sind sie einfach nur stetig wiederkehrende Stiche, die Schmerzen. Schmerz mag keiner, also weg damit! Ob das jetzt wieder mal dein Chef ist, warum deine Projekte nie fertig werden. Dass du selbst genervt bist, weil du nie Zeit für dich hast, dass dein Partner dir stetig vorwirft, dass du ihn und dich vernachlässigst, dir deine Kumpels, Freundinnen, dein Pferd, oder sonst was wichtiger sind.
Und zu allem Überfluss bist du auch noch von dir selbst genervt, weil du so viel gibst, aber dennoch so viele von dir enttäuscht sind. „Du bekommst einfach gar nichts geregelt“ nervt dein Hirn auch noch zu allem Überfluss. Dann wärst du körperlich gern wieder so fit wie früher, würdest gern mehr unternehmen, aber du bist am Abend eh immer völlig platt. Wie sollst du das alles schaffen? Wie bekommst du sie alle nur in den Zustand, dass sie dich lieben und glücklich sind und du dann endlich in Frieden leben kannst?
Liste schreiben
Vorschlag: Schreibe mal die wichtigsten Themen auf einen Block (damit bekommst du sie aus dem Kopf) und sortiere sie danach, was dich am meisten davon nervt. Wie das geht? Du musst nur kurz in die Situation gehen und auf dein Gefühl hören, das dann in dir hochkommt. Nimm einfach einen Wert von 5–10. Alles darunter ist erst mal egal.
Wenn du ein Mann bist, dann überlege dir NICHT, wie du das Problem lösen kannst. Tu es nicht. Hole dir die nächsten Tage in einer ruhigen, entspannten Minute den Zettel raus und lese ihn einfach durch. Stellt sich das Thema jetzt auch noch so dar, wo du ruhig, ohne die direkte Konfrontation und im Frieden bist? Nimm dir bewusst etwas Zeit und versuche es ohne Vorwürfe und Erwartungen von allen Seiten anzusehen. Nur ansehen.
Gehe in die Situation, nehme dir Zeit. Trenne den Packerl-Lieferanten vom Thema ab und schau dir nur das Thema an. Es geht nicht um den Lieferanten! Wenn sich das Thema für dich ungut anfühlt, wenn es schmerzt, dann schau die Situation an und sende dir aus der aktuellen Perspektive der Ruhe selbst Liebe und Mitgefühl. Kein Mitleid! Kein Ärgern! Wie Liebe senden? Stell dir vor, dass das Thema dein Kind ist und du es liebevoll tröstest. Mach das so lange, bis es sich für dich leichter anfühlt. Wie das funktioniert? Probier es aus. 😉
Mach das mit allen wichtigen Punkten und schau dir deine Liste nach einigen Tagen wieder an. Warte nicht zu lange, bis eines der Themen wieder hochkocht. Bleib entspannt dran. Passt die Rangliste noch? Hat sich bereits was verändert?
“Nur was ich annehme kann ich verändern.” Carl Gustav Jung
Wenn in dieser Phase dennoch ein Thema auf deiner Liste hochkocht, dann sag dir, dass du dran bist, wie wenn du eine Einkaufsliste beim Einkauf abarbeitest. Bedanke dich bei dem Gedanken oder dem Menschen innerlich, der dich an das Thema erinnert und schick den Gedanken weiter. Sag dem Gedanken, dass du dich darum kümmerst und tu das auch. Schieb es nicht weg. Diese Wertschätzung gibt deinem Gehirn Aufmerksamkeit und Dank und bringt dich aus dieser Phase heraus, wo sich Gedanken gegen dich selbst richten. Erinnere dich daran, dass der andere Mensch nur der Packerl-Lieferant deines Themas ist. Du findest den Postboten auch nicht doof, nur weil er eine Rechnung bringt. Er macht seinen Job – du jetzt deinen.
Annehmen für deinen Frieden
Viele Dinge und Situationen sind erst mal so, wie sie sind. Egal wie sehr wir uns darüber aufregen – wir können sie nicht einfach loswerden oder abstellen. Wir können uns darüber aufregen, wie das Leben und der Tod hier auf der Erde funktionieren, aber das wird nichts daran ändern. Es gibt Naturgesetze, die gelten, egal ob uns das schmeckt oder nicht. Jemand anderen dafür verantwortlich zu machen bringt dich nicht weiter, sondern verstärkt nur deine Hilflosigkeit.
Und auch wenn du ein Abi mit 1 hast, Firmenchef, Manager o.ä. bist, wirst du nie alles wissen, können und auf andere angewiesen sein und die funktionieren oft nicht alle so, wie du das möchtest. Darüber kannst du dich ewig aufregen oder du realisierst das als Modus, als Gesetzmässigkeit wie die Dinge hier laufen.
So vieles in diesem Leben könnte anders sein – ist es aber nicht. Dinge anzunehmen, seinen Frieden damit zu machen und sie zu nehmen, wie sie sind, ist einfach nur weise. Es spart dir so viel Ärger, Wut und Zorn – alles starke Gefühle, die sich dann nur in dir tummeln und sich in erster Linie gegen dich selbst richten.
Oft ist es viel einfacher aus dem Widerstand zu gehen und etwas an sich oder anderen einfach zu akzeptieren, es annehmen und selbst das Beste daraus zu machen. Auch wenn du schon seit vielen Jahren mit Themen oder Personen im Widerstand bist. Überlege dir in einem zweiten Schritt lieber, ob du etwas selbst ändern kannst und wie du das haben möchtest und geh das dann an.
Nimm dich und andere an und gehe aus dem Widerstand heraus. Und wenn jemand zu dir sagt, dass du das ja wohl leicht aus Liebe heraus tun kannst, dann gehe ins Gefühl und schau, ob du das wirklich willst und kannst. Es hilft niemanden, wenn du überall Sachen tust, die du eigentlich überhaupt nicht willst. Wenn du ein Thema aufgeräumt hast, wenn es an dir nicht mehr kleben bleibt, auch wenn es dir jemand anderes an den Kopf wirfst, dann ist alles gut.
Es geht nicht darum, es anderen recht zu machen. In erster Linie muss es sich für dich gut anfühlen und du solltest durch deine Handlung niemand anderen aktiv verletzen. Dein Nicht-Tun von Dingen, die sich andere von dir wünschen, darf aber andere passiv verletzen – dafür bist du nicht zuständig. Du bist nicht der liebende Erfüllungsgehilfe deiner direkten Umwelt, nur dass sie ihre Träume auf deine Kosten leben. Andere dürfen enttäuscht von deinen Entscheidungen sein.
Ent-täuschung ist das Ende der Täuschung und rückt das Bild wieder zurecht. Vielleicht kannst du einfach annehmen und akzeptieren, dass jemand anderer wirklich so ist, wie du es einfach nicht wahr haben willst. Eventuell muss auch jemand anderer seine Vorstellungen überdenken, die er auf dich projiziert – aber du kannst und willst sie vielleicht einfach nicht erfüllen. Es ist nicht deine Aufgabe, die Erwartungen anderer zu erfüllen!
Und bedenke: Auch du bist nicht nur der Gutmensch, der nur „Opfer“ ist, sondern jeder von uns ist irgendwie auch „Täter“ und triggert unbewusst in anderen Themen an. Ich für mich verwende diese Begriffe aber möglichst nicht mehr. Sie stehen für Dualität und ich erkenne immer mehr, dass die Welt anders ist. Begriffe wie gut und böse, Opfer und Täter, hell und dunkel sind nur menschlichen Kategorien, wie wir versuchen, die Welt zu ordnen und zu vereinfachen. Es spiegelt aber nicht die Realität.
Es ist nie nur so oder so. Alles existiert immer gleichzeitig in allem. Ist eine Pflanze schlecht, weil sie einen Stoff erzeugt, der sie zum Verzehr durch Mensch oder Tier unverträglich oder giftig macht? Wenn das jede Pflanze machen würde! Wo kämen wir da hin? Schlechte Pflanze! Was ist, wenn dieser Stoff aber in der Behandlung von Krankheiten hochwirksam ist? Schlechte und gute Pflanze? Ja was jetzt?
Du merkst, dass diese Denkweise nicht geeignet ist, die Welt zu beschreiben. Alles existiert in allem – das ist die Schöpfung. Annehmen! Ist ein Mensch gut, weil er aus einer Ideologie oder Religion heraus anderen den „richtigen“ Weg zeigt? Was rechtfertigt so ein „richtiger“ Weg alles? Ich persönlich bin kein Freund davon, dass mir jemand sein Lebensmodell überzieht. Das geht vielen anderen aber genau so. Ich kann das dennoch Annehmen und einen anderen Weg für mich wählen.
Wenn wir uns nicht annehmen können, wie wir sind, versperren wir uns den Weg zu uns selbst. (Ernst Ferstl)
Wie anerkennen und annehmen?
Die Tatsache, dass du heikle emotionalen Themen annimmst bedeutet noch nicht, dass du zu allem Ja und Amen sagst. Ja und Amen ist eine Kopfentscheidung – sie kommt nicht aus deinem befriedeten Herzen. Annehmen nimmt mit der Zeit den Druck aus deinem System. Ich wiederhole mich jetzt, aber das wirklich zu verinnerlichen ist ein echter Schritt: Praktisch alle emotionalen Themen, die in uns stark arbeiten sind unsere Themen, die uns nur von anderen reflektiert werden. Druck in uns erzeugt aber immer auch Gegendruck oder eine Form von Reaktion in unserer Umwelt.
Wenn diese Reaktion auf dich trifft erkenne das Thema (ist es auf deiner Liste), verbuche es und schau es dir wieder an. Sende dir Liebe und Anerkennung für das Thema, damit es in dir friedlich wird. Ein Berg steht da, ob du willst oder nicht. Nimm ihn an und akzeptiere, dass er da ist. Schau dir an, was dir der Berg für ein Thema zeigt. Werde ein Freund des Themas, der Wunde, der Verletzung und heile es indem du es anerkennst, annimmst und akzeptierst, dass es da ist. Einen Berg annehmen, ihn zu besteigen gibt dir so viel Kraft und Selbstvertrauen. Lass den Widerstand im Wind verwehen. Annehmen heißt auch sich selbst anzunehmen!
Wenn es dir trotzdem nicht gelingt und ein Thema einfach immer wieder in dir hochkocht, dann überlege dir, ob du es vielleicht mit jemand anderen ansehen und lösen willst. ThetaHealing ist hier ein sehr gutes Werkzeug. Aber auch die buddhistische Meditation auf Mitgefühl funktioniert, wie ich finde, sehr gut. Durch regelmäßiges Kundalini-Yoga kannst du viele Themen in dir auch annehmen, auflösen und in eine entspannte, klare Konstitution kommen. Dies macht es dir möglich, dich von deinen Gedanken „zu lösen“ und das ist die Grundvoraussetzung, dass du aufhörst ihr Sklave zu sein.
“Der Geist ist alles. Was du denkst, das wirst du.” Buddha
Unser Programm
Wir starten mit einer Aufwärmreihe im Stehen für deinen Nacken. Sie entspannt den gesamten Bereich von Schultern und Hals. Die Kriya stärkt dein Nervensystem und ist schon etwas anstrengend. Dafür fühlt sich dein Körper hinterher kraftvoll und dein Geist klar und tatkräftig an. Ein starkes Nervensystem wird dir sehr dabei helfen, dass du Dinge in deinem Leben leichter annehmen kannst. Und da es thematisch hier gut passt: Mit Ishnaan, der yogischen Kaltwasserdusche, kannst du dein Nervensystem auch sehr gut unterstützen. Zum Abschluss machen wir noch die Meditation für dein Nervensystem. Sie ist sehr leicht und beruhigt dein gesamtes Nervensystem, so dass du ganz entspannt in den Rest der Woche gehen kannst.
Wenn du Fragen und Anregungen zum Text hier hast, kannst du gern unten einen Kommentar hinterlassen. Wenn dich das Thema interessiert und du deiner Seele, deinem Geist und deinem Körper etwas Gutes tun möchtest, dann melde dich jetzt einfach spontan bei mir. Ich freu’ mich.
Liebe Grüße — SAT NAM,
Jürgen Raj Arjan Singh